Die Geschichten der Toten 1001 – Erzählungen aus einer anderen Perspektive

 

Im Buch erfährt man nicht, wie sich Mike das Leben nahm. Es ist so, dass ich dieses Buch schon im Juli 2014 zu 90% fertig hatte und nur noch gewisse Szenen aus dem letzten Kapitel fehlten. Mike starb durch Erhängen und erzählte auch Jasmin einiges davon. Dann nahm sich Robin Williams im August 2014 auf dieselbe Art und Weise das Leben und ich konnte dieses Buch nicht mehr weiter schreiben. Ich ließ es komplett ruhen und überlegte trotzdem immer wieder, wie ich das mit Mike schreibe und meinen Respekt vor Robin Williams bewahre. Ich hatte mehrere Ansätze, z.B. Robin in einem Nachtrag zu erwähnen.

Im Januar 2015 nahm ich mir das Manuskript erneut vor und strich die Sätze von Mike, in denen er über Einzelheiten seines Ablebens spricht. Auch wenn ich so etwas sehr ungern mache, hätte ich sonst nicht mit dieser Veröffentlichung leben können.


Die Geschichten der Toten – Erzählungen aus einer anderen Perspektive

 

Als ich damals Tillino zuhörte, verstand ich bis zum Ende seinen Namen nicht. Das war wirklich schwierig. Bei mir kam immer nur Till und Tino an und dann auch gleich, das dies falsch ist. Daher musste ich jemand um Rat fragen, der ebenfalls in dieser Welt ist und mit dem meine Kommunikation besser funktioniert. Dann war es auch im Handumdrehen geklärt und ich schüttelte nur noch mit dem Kopf. Zu dem Zeitpunkt hätte ich nicht gedacht, dass noch so viele weitere Geschichten folgen.


Die Geschichten der Toten 2 – Erzählungen aus einer anderen Perspektive

 

Die Geschichten von Rebecca, Nele und Joachim waren sehr unterschiedlich beim schreiben. Nele ging nebenbei, als wir gerade auf einen Familienausflug waren. Sie drängte sich richtig auf und ließ sich nicht verschieben. Also tippte ich mehrere Memos auf meinem Handy und stellte fest, dass es Zeit war für ein richtiges Schreibprogramm für unterwegs.
Joachim war zu Beginn sehr wütend und das zeigten auch seine ersten Absätze. Ich spürte seine Gefühle und wie sie dann beim erzählen umschwenkten. Das war sehr bewegend.
Mit Rebecca lernte ich eine Seele kennen … wie soll ich es in Worte fassen? Es ist wie beim Menschen. Einige lernt man kennen und man versteht sich auf Anhieb super. Dann gibt es die gesunde Mitte und dann leider die wenigen, mit denen man überhaupt nicht kann, auch wenn es dafür keine Erklärung gibt. Die Chemie passte überhaupt nicht und das machte das schreiben extrem schwierig. Ich hatte das so noch nie erlebt und auch danach bei keiner Geschichte mehr. Ich war erleichtert/Wir waren erleichtert, als wir zum Ende ihrer emotionalen Erlebnisse kamen.


Die Geschichten der Toten 3 – Erzählungen aus einer anderen Perspektive

Malita hatte ich damals eine Weile vor mir hergeschoben, bis ich bereit war ihren Worten zu folgen. Manchmal braucht es einfach Zeit und den richtigen Zeitpunkt, denn als es soweit war, ging es in einem Rutsch.


Die Geschichten der Toten 4 – Erzählungen aus einer anderen Perspektive

 

Als ich mit Karl-Ludwig schreiben wollte war meine Mutter zu Besuch. Wir sprachen über seine Geschichte und stellten fest, dass sie dieselben Worte empfängt wie ich. Also ließ ich sie die Geschichte schreiben. Es war einmalig und liegt in der Familie. Ein beruhigendes Gefühl :-)

 


Die Geschichten der Toten 5 – Erzählungen aus einer anderen Perspektive

 

An die Zeit, als ich die Geschichten von Jorst, Elise und Jan für Teil 5 schrieb, kann ich mich noch sehr gut erinnern.
Jorst erzählte mir von seinem Leben auf dem Spielplatz, da er die friedvolle, familiäre Umgebung schätzte.
Jan griff mit Elise in mein persönliches Leben ein. Das war mir neu bei „fremden“ Seelen. Ich hatte ihn eine Weile bei mir, weil ich keine Zeit hatte ihn zeitnah zu schreiben. Im Auto erzählte er mir immer, was bei uns alles kaputt war, zu Lebzeiten war er nämlich ein totaler Autofreak. Er meinte, einige Sachen könne er reparieren, weil sie mit Elektrizität in Verbindung stehen. Mein Mann meckerte seit geraumer Zeit, weil immer wieder ein Symbol leuchtete, was aber nicht kaputt sein konnte. Er vermutete, dass da etwas am Bordcomputer nicht stimmte.
Auf jeden Fall bat ich Jan dann um Hilfe und nach kurzer Zeit ging das Symbol aus. Mein Mann war hin und weg. Nach wenigen Fahrten leuchtete es aber erneut auf. Ich fragte wieder Jan um Hilfe und das Symbol erlosch. Das ging einige Male so und ich testete es auch aus, ob es ausgeht wenn ich ihn nicht frage. Es leuchtete weiter. Das war sehr unheimlich, aber viel schlimmer war das Zusammentreffen mit Elise.
Ich schlief und sah plötzlich wie eine alte Frau mit ihrem kleinen Hund durch meine geschlossene Balkontür kamen. Das war ein irrer Anblick.
Der Hund stellte sich auf mein Stück Teppich und erbrach. Elise begann sofort zu erzählen, sie hatte es sehr eilig. Ich wurde wach, sah meinen Hund an, er stand auf und brach auf meinen Teppich. Das blieb den ganzen Tag so. Mein armer Hund erbrach im Minutentakt und Elise erzählte mir, dass es bei ihr genauso war.
Ich wusste, dass sie nichts Schlimmes gegessen haben kann, es konnte also keine Vergiftung sein. Ich entschied mich einen Tag abzuwarten, bevor ich zum Arzt ging. Mit 20 Jahren Hundeerfahrung war dies das einzige Mal, das so etwas geschah. Meine Hündin erbrach sich beim Treppen steigen, beim spielen draußen und beim Gassi gehen. Ein anderer Hund spielte mit ihr und ich fragte die Besitzerin Tage später, ob ihr Hund auch erbrach. Es hätte ja sein können, dass es ein Virus war. Der Hund war kerngesund, also war es nichts Ansteckendes.
Ich schrieb Elise sofort am Abend, als die Kinder im Bett waren. Ich wollte sie und ihren Hund schnellstmöglich loswerden. Mit ihrem Gehen war bei meiner Hündin wieder alles okay.
Verrückt.